Die LEADER-Region Osteifel-Ahr
Die LEADER-Region Osteifel-Ahr umfasst die Verbandsgemeinden Adenau, Altenahr und Brohltal im Landkreis Ahrweiler sowie die Verbandsgemeinde Vordereifel und die Stadt Mayen in Landkreis Mayen-Koblenz. Mit einer Fläche von rund 775 km² und rund 78.000 Einwohner*innen weist die Region eine Bevölkerungsdichte von ca. 100 EW/km² auf. Das Aktionsgebiet umfasst bedeutende Kulturlandschaften, die sich über die Vulkanlandschaft der Osteifel, das Hügelland der Pellenz, die bewaldeten Berghänge der östlichen Hocheifel bis hin zu den terrassierten Steillagen des Ahrtals ziehen. Die Region eint zum einen Vulkanismus und Bergbau, zum anderen hohe Bergrücken und tief eingeschnittene Täler, die der Landschaft ihr Gesicht geben. Diese attraktive und abwechslungsreiche Natur-, Kultur- und Erholungslandschaft bedeutet eine große Stärke der Region mit weitreichenden touristischen Potenzialen.
Ausgangslage
Der demographische und strukturelle Wandel ist auch in der Region Osteifel-Ahr eine große Herausforderung. Langfristig wird die Bevölkerung eher abnehmen und sich in der Altersstruktur verschieben. Es wird sehr viel mehr ältere und weniger jüngere Menschen geben. Dies wird sich auf die Wirtschaft der Region auswirken, die geprägt ist von vielen Klein- und Kleinstunternehmen und einigen mittelständischen Unternehmen. Schon heute ist der Arbeits- und Fachkräftemangel greifbar, dem bereits mit Initiativen zur Fachkräftegewinnung und -bindung entgegengewirkt wird. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist auch in der Region Osteifel-Ahr weiter vorangeschritten. Die Zahl der Betriebe nimmt ab; die bewirtschaftete Fläche pro Betrieb steigt hingegen. Neben einem starken gesellschaftlichen Druck, unterliegt die Landwirtschaft auch einem enormen Preisdruck, der einige Landwirt*innen dazu veranlasst ihr Einkommen zu diversifizieren, z.B. durch die regionale Vermarktung ihrer Produkte. Hofläden oder Verkaufsstände oder -automaten ergänzen zudem das Angebot in der Nahversorgung. Denn während in den Zentren die Versorgung zur Deckung des täglichen Bedarfs noch gut ist, fehlen in kleinen Orten oftmals Versorgungsstrukturen, die mancherorts durch mobile Angebote aufgefangen werden. Die Wälder der Region sind durch die Auswirkungen des Klimawandels teilweise stark beschädigt. Durch die hohe Relevanz des Waldes bei der Eindämmung des Klimawandels ist es das Ziel, die Wälder zu klimaresilienten Bergmischwäldern umzuwandeln. Auch im Weinbau spürt man bereits die Auswirkungen des Klimawandels. Die für den Steillagenweinbau so wichtigen mikroklimatischen Bedingungen geraten zunehmend aus dem Gleichgewicht. Durch die Flutkatastrophe (2021) wurden zudem viele Winzerbetriebe und Weinbergflächen stark beschädigt, so dass neue Bodenordnungsverfahren wohl unumgänglich sind. Für den Tourismus hatten neben der Flut insbesondere auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie fatale Folgen. Durch die ausbleibenden Gäste leiden die Übernachtungs- und Gastronomiebetriebe. Eine Verbesserung der Qualität im Tourismus könnte durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der touristischen Angebote und Dienstleistungen erreicht werden. Die Anbindung an den ÖPNV weist trotz neuer, aber oft noch unbekannter Angebote, weiterhin Lücken auf. Die gesundheitliche Versorgung ist in den Zentren insgesamt als gut einzustufen. Außerhalb der Zentren ist die ärztliche Versorgung dagegen weniger gut. Nur in wenigen Ortsgemeinden gibt es noch ansässige Ärzte/-innen. Die Versorgung mit Schulen und weiterführenden Bildungseinrichtungen ist gut. Im Hinblick auf die Betreuungssituation der Kinder (als wichtiger Baustein für die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Eltern) wächst der Bedarf stetig.